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Macht euer Herz bereit
Krippenspiel mit
Gereimtem und Ungereimten für 7 bis 70 Mitwirkende verschiedenen Alters
von Helmut G.
Müller
zum Spiel
Das vorliegende Stück ist 1992 entstanden, wurde 1998
überarbeitet und 2009 um eine Fassung
für Jugendliche ab Konfirmandenalter ergänzt. Für die größeren Rollen werden 22
MitspielerInnen ab 7 Jahre gebraucht. Dazu können beliebig viele kleinere
Kinder kommen, die Wünsche an das Christkind haben oder im Engelschor
mitwirken.
Wo nur 7 Mitspieler zur Verfügung stehen, kann das Stück auch ohne die Szene 1, 2 und 6 gespielt
werden, mit nur einem Engel, zwei Hirten, Maria und Josef, einem Wirt und dem Sprecher. Die Szenen 4 und
7 werden dann entsprechend angepasst.
In Variante 2 für Jugendliche ab Konfirmandenalter sind Szene
1 und Szene 6 so verändert, dass sie deren Lebenswelt aufnehmen. Eine kurze
Predigt ist als Anhang beigefügt.
Eine PPT – Präsentation existiert. Für die Variante 2 gibt
es vom Autor eine Fortsetzung zum Passionsspiel für Jugendliche.
Inhalt Variante 1:
Das Krippenspiel beginnt mit der Rollenverteilung für dieses
Spiel.
Fast alle Mädchen wollen Maria sein. Eine, die damit gar
nicht rechnen konnte wird es dann.
Der Kaiser muss die Staatsfinanzen sanieren. Das Kind will
trotz schwerer Reise in Bethlehem geboren werden. Maria und Josef geraten im
Gasthaus in ein Stammtischgespräch. Kinder wollen vom Christkind etwas
geschenkt bekommen. Jesus wird in einem Stall mit Ratten und Gespenstern
geboren. Hirten hören ihre Schafe Posaune spielen und entdecken die Engel.
In der Universität von Babylon wir ein astrologischer
Vortrag gehalten und eine Supernova entdeckt. Die Weisen gehen zur Krippe und
verkünden am Ende gemeinsam mit Maria und Josef die Weihnachtsbotschaft.
Inhalt Variante 2:
Jo hilft jährlich als Teamer beim Krippenspiel mit. Er liebt
Miri und Miri liebt Jo, Pünktlich zum 24. 12. trifft dann auch noch ein Brief
ein aus Bethlehem — Bethlehem in
Südafrika. Im nächsten Jahr könnte Jo dort mit dem ersehnten Auslandsjob
beginnen. Die Welt stünde den beiden offen — wenn da nicht diese Schwangerschaft
wäre … Internet und die drei Weisen aus
dem Morgenland werden zu Ratgebern. Moderne Lebenswelt und klassisches
Krippenspiel kommen in dem Stück in gleicher Weise zur Aufführung.
Rollen
(die Aufteilung von Mädchen 1 –6 und Junge 1 ist auch anders
möglich)
Maria, Mädchen 7
Josef, Junge 2
Balthasar
Kaspar
Melchior
Sprecherin u.Mädchen 2
Hirte 5 u. Mädchen 5
Hirte 3 u. Mädchen 4
Wirtin u. Mädchen 1
Wirt u. Junge 1
Gast 1
Gast 2
Senator 1
Senator 2
Senator 3
Kaiser Augustus
Hirte 1
Hirte 2
Hirte 4
Engel 1
Engel 2
Engel 3 u. Mädchen 3
Senator 3
Kind 1
Kind 2
Kind 3
Kind 4
Kind 5
Spielleiter
zusätzlich in Variante 2
Jo
Miri
Mirjam
Jule
Szene 1:
Rollenverteilung
Die
MitspielerInnen sitzen zunächst im Publikum, am besten in den vorderen Reihen.
Spielleiter:
Für unser Krippenspiel brauchen wir zunächst Mitspieler. Wer will heute dabei
sein?
(Kinder
kommen nach vorne)
Spielleiter:
Macht ihr mit beim Krippenspiel?
Alle: Ja!
1. Mädchen:
Ich will die Maria spielen.
2. - 8.
Mädchen: Nein, ich, ich.
Spielleiter:
Warum streitet ihr euch? Ist denn die Maria die einzige schöne Rolle?
Alle Mädchen:
Jaaaaaaa!
Spielleiter:
Aber es können doch nicht alle die Maria spielen.
Alle Mädchen
(leise): Nein!
Spielleiter:
Ist eine unter euch, die das Gefühl hat, sie sei ihr Leben lang unglücklich,
wenn sie die Maria nicht spielen darf?
Mädchen: Ich,
ich, ich, ich ich.
Mädchen 1:
Ich bin die Älteste
Mädchen 2:
Ich bin die Größte
Mädchen 3:
Ich war am häufigsten im Kindergottesdienst.
Mädchen 4:
Ich spiele am Besten.
Mädchen 5:
Ich spreche am lautesten.
Spielleiter:
Wißt ihr eigentlich, dass Maria bescheiden war und sich nicht vorgedrängt hat?
Mädchen
(beschämt): Ja.
Mädchen 7 (kommt
völlig außer Atem angelaufen): Kann ich noch mitspielen.
Junge 1:
Nein, du siehst doch, wir sind schon genug.
Mädchen 7:
Ich will ja auch nur eine ganz kleine Rolle.
Mädchen1:
Aber erst sind wir dran.
Spielleiter
(zu Mädchen 7): Warum kommst du denn erst jetzt?
Mädchen 7:
Ich musste noch auf meinen kleinen Bruder aufpassen, und meine Mama ist noch
arbeiten bis heut‘ abend.
Spielleiter:
Und da hast du deinen kleinen Bruder alleine zu Hause gelassen?
Mädchen 7:
Den hab' ich mitgebracht. Er schläft gerade. Und ich hab mir gedacht, wenn er
schläft, dann kann er vielleicht doch auch das Jesuskind spielen. Er schläft
wirklich sehr fest.
(Mädchen
kichern)
Spielleiter:
Na, dann musst du aber die Maria spielen.
Andere
Mädchen leise maulend: och
(Mädchen 7
stellt sich in die Mitte)
Engel 1 (zu
Mädchen 7): Sei gegrüßt du Begnadete! Der Herr ist mit dir. Fürchte dich nicht
Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
siehe, du
wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen
Jesus geben.
Der wird groß
sein und Sohn des Höchsten genannt werden.
Spielleiter
(zu den Jungen): Wer spielt den Josef? (Keiner meldet sich, dann zu Junge 2)
Spielst Du ihn?
Junge 2: Nee,
wenn jemand anderes die Maria spielt, dann schon. Aber mit der da (zeigt mit
dem Finger auf Maria) nicht.
Engel 2 (zu
Junge2): Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau zu dir zu
nehmen; Sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Na¬men Jesus geben, denn
er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
Josef
(maulend): Na gut (er geht zu Maria und nimmt sie in den Arm, beide gehen ab)
Spielleiter:
Während wir noch die restlichen Rollen besetzen singt die Gemeinde (der Chor)
ein Lied
Liedvorschlag: EG 18, Seht die gute Zeit ist nah ...
Szene 2: In Rom
Im Palast des Kaisers Augustus
Senator 1:
Die Staatskasse ist leer.
Senator 2:
Die Paläste in der Hauptstadt, das Heer
und dann noch die neuen Gebiete in
Germanien, da müssen wir die Provinzverwaltung neu aufbauen, Straßen müssen
gebaut werden und der Osten wirft auf Jahre keinen Gewinn ab. Auf dem Balkan
müssen wir einen Aufstand niederschlagen und am Euphrat müsste auch dringend ein starkes Heer für Ordnung sorgen. Der
römische Frieden kostet Geld, viel Geld.
Augustus:
Dann machen wir halt Schulden.
Senator 1:
Haben wir schon. Die Reichen liehen uns sehr viel.
Augustus:
Sehr Lobenswert!
Senator 2:
Die Hälfte der Steuereinahmen zahlen wir
bereits als Zinsen an die Reichen zurück.
Augustus: Was
empfehlen die Senatoren?
Senator 1:
Wir stellen die Zinszahlung ein.
Senator 2
(erschrocken): O nein göttlicher Kaiser, das würde die Wirtschaft ruinieren,
und wir bekämen keinen Kredit mehr.
Senator 3:
Wir erheben neue Steuern.
Augustus: Von
wem?
Senator 1:
Eine Vermögenssteuer von den Reichen, die haben viel.
Senator 2:
Eine Kopfsteuer von dem Armen, von denen gibt es mehr.
Augustus:
Neue Steuern sind nicht sehr beliebt. Es könnte Aufruhr geben.
Senator 3:
Dann nennen wir es halt anders. Zum Beispiel ..
alle
Senatoren: … Steuerreform!
Szene
3 In Nazareth
Sprecher: Es
begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass
alle Welt geschätzt würde. Und diese Steuerschätzung war die allererste und
geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.
Josef: Maria,
ich muss dich verlassen. Ich werde weit weg von dir gehen.
Maria: Wegen
dem Kind?
Josef: Wegen
dem Kaiser! Der Kaiser braucht Geld. Ich muss nach Bethlehem.
Maria: Wieso
denn das?
Josef: Ich
schätze eine Schätzung. Jedenfalls soll jeder in seine Geburtsstadt gehen, zum
Erbe seiner Väter, so hat es der Bote des Kaisers gesagt.
Maria: Ich
komme mit.
Josef
(bestimmt): Du bleibst hier. Der Weg ist zu anstrengend für eine Frau. Das Kind
wird bald geboren werden.
Maria
(ergeben): Dann bleibe ich halt hier.
Maria:(schreit
laut auf) Jesus, nein!
Josef: Was
ist?
Maria: Das Kind in meinem Bauch hat mich getreten.
Es ist dagegen, dass ich hier bleibe. Das Kind will in Bethlehem geboren
werden. Genau wie der große König David. Und genauso wird er über das Volk Israel
herrschen und alle Völker werden ihm dienen und er wird Frieden bringen für die
Welt.
Sprecher: Als
jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt, da
machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth in das jüdische
Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem.
Szene 4 In
Bethlehem
Maria: Oh
Josef, ich kann nicht mehr weiter. Es ist alles hier so voll. Menschen wohin
man schaut und nirgends ein Platz für uns.
Josef: Da ist
noch ein Gasthaus, da müssen sie uns helfen, sonst sind wir verloren. (Josef
klopft im Gasthaus an)
Stammtischrunde:
Gast 1: Na,
auch ein Nachfahre Davids.
Josef: Ja,
woher wisst ihr das?
Gäste
lachen, wirken leicht angetrunken
Gast 2: Hat
viele Frauen gehabt und viele Kinder, der alte König David. Jeder, der was auf
sich hält, gibt sich hier als Nachfahre Davids aus.
Gast 1: Aus
der Wurzel Jesse ist manch merkwürdiges Ros entsprungen.
Josef: Meine
Frau bekommt jeden Augenblick ein Kind, bitte helfen sie uns.
Gast 2: Ja,
ja, jeden Augenblick; nichts zu essen, nichts zu beißen, kein Dach überm Kopf,
aber jeden Augenblick ein Kind. Von der Sorte haben wir schon genug hier.
Gast 1:
Wenigsten ziehen auch noch genug Reiche hierher. Bethlehem ist noch eine gute
Adresse, weil die Mütter irgendwann mal gehört haben, dass hier der Heiland
geboren werden soll, der Christus, und natürlich soll ihr Kind der große König
werden.
Gast 2 (zu
Gast 1): Aber ich sag’s dir: Mein Josele, der bringst mal wirklich zu was.
Inzwischen
sind einige Kinder erschienen
Kind 1: (zu Maria) Bekommst du auch ein Christkind.
Kind 2: Das muss
uns ganz viel schenken.
Kind 3: Ja,
das Christkind kann nämlich alles.
Kind 4: Ich
wünsch mir eine Puppe, die sprechen kann.
Kind 5: Und
ich will ein Pferdchen.
Kind 6: Einen
Kaufladen, will ich.
Wirtin:
Schluss jetzt, ihr müsst in's Bett
Kinder
(murrend): Oah.
Wirtin:(zu
Maria und Josef) Nehmt es ihnen nicht übel, sind halt Kinder und die da (deutet
auf die Gäste), das sind auch bloß arme Teufel, denen ihre Welt verloren
gegangen ist. Darüber sind sie bitter geworden. … Ach ihr tut mir leid. Aber
wir haben wirklich keinen Platz mehr frei.
Maria: Bitte!
Wirtin:
Höchsten, in dem verfallenen Stall dahinten. Aber da würd ich keine Stunde
bleiben.
Hat keine Tür mehr und kein Fenster,
und außerdem hausen da Gespenster.
und außerdem hausen da Gespenster.
Maria und
Josef gehen.
Maria:
Schnell Josef, die Zeit ist gekommen
Josef: Dann
bleibt nur der Stall.
Maria und Josef gehen in den Stall,
wo Maria ihr Kind bekommt, eventuell angedeutet durch das Anzünden einer Kerze
Sprecher: Und
sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine
Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Liedvorschlag:
EG 30, Es ist ein Ros entsprungen
Szene
5 Bei Bethlehem
Sprecher: Und
es waren Hirten in derselben Gegend auf
dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
Hirte 1: Wie
ist die Nacht so bitter kalt.
Hirte 2:
Hört, die Wölfe heulen tief im Wald.
Hirte 3: Mir
ist so angst, mir ist so bange.
Hirte 4: Auf
bessere Zeiten wart' ich schon so lange.
Hirte 5: Wir
sind die Letzten auf der Welt,
haben auch weder Gut noch Geld.
Unser Los kümmert keinen Kaiser und keinen Gott,
drum leiden wir die höchste Not.
Man sperrt uns ein, man jagt uns weg,
ein Hirte ist der letzte Dreck.
haben auch weder Gut noch Geld.
Unser Los kümmert keinen Kaiser und keinen Gott,
drum leiden wir die höchste Not.
Man sperrt uns ein, man jagt uns weg,
ein Hirte ist der letzte Dreck.
(Strahler halb an, leise Bläsermusik
„Go tell it on the mountain“)
Hirte 1: Seht
ihr die Schäfchen dort am Himmel?
Hirte 2: Was
für ein himmlisches Getümmel.
Hirte 3: Die
Schafe spielen ja Posaune.
Hirte 4: Ich
glaub' du bist nicht ganz bei Laune,
es ist ein Gewitter, Donner, Blitz.
es ist ein Gewitter, Donner, Blitz.
Hirte 5: Das
ist doch wohl ein schlechter Witz
So laut, so hell, fast wie die Sonne
Das sind Engelscharen, welche Wonne.
So laut, so hell, fast wie die Sonne
Das sind Engelscharen, welche Wonne.
Hirte 3:
Wonne sagst Du? Mann, bist du ahnungslos.
Mir rutscht das Herz jetzt in die Hos'.
Hast du das denn nie vernommen:
Wenn die Engel von dem Himmel kommen,
dann ist es mit der Welt zu Ende.
Mir rutscht das Herz jetzt in die Hos'.
Hast du das denn nie vernommen:
Wenn die Engel von dem Himmel kommen,
dann ist es mit der Welt zu Ende.
Hirte 4: Ich
lernte: Es ist Zeitenwende.
Hirte 5:
Schlagen die uns jetzt alle tot,
kommt jetzt das große Strafgericht?
kommt jetzt das große Strafgericht?
Engel:
Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk
widerfahren wird: denn euch ist heute der Heiland gebo¬ren, welcher ist
Christus, der Herr, in der Stadt Davids.Und das habt zum Zeichen: ihr werdet
finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Engelschor: “
Ehre sei Gott in der Höhe...“, tanzende Engel oder beschwingte Musik
Hirte 1:Eben
wird mir's warm ums Herz.
Hirte 2: Die
Wölfe heulen nur zum Scherz.
Hirte 3: Und
ich werd plötzlich froh und heiter.
Hirte 4: Mit
einer neuen Zeit geht es jetzt weiter.
Hirte 5: Ich
bin der erste, der es hört.
Oh Männer, ich bin ganz verstört.
Kommt, lasst uns gehn!
kommt, lasst uns sehn!
Oh Männer, ich bin ganz verstört.
Kommt, lasst uns gehn!
kommt, lasst uns sehn!
Hirte 6
(verschmitz zum Publikum): Oh Mann, was war der Engel schön.
Szene
6 In Babylon
Balthasar (am
Redenerpult, zum Publikum): Guten Abend, meine sehr geehrten Damen und
Herren, ich begrüße sie hier im Hörsaal des Fachbereichs Astronomie der
Universität Babylon. Es freut mich, dass sie so zahlreich gekommen sind, um
meinen Vortrag über die astrologische Interdepenz galaktischer
Sternkonstel¬lationen zu hören. Wegen der Schwierigkeit der Materie bitte ich
Sie um Ruhe und Konzentration.
Eine kleine Anmerkung zu ihnen, verehrte Studentinnen (fixiert einzelne junge Mütter im Publikum): Lassen sie in Zukunft doch bitte ihre Kinder zu Hause. Die machen hier zuviel Lärm. Wir betreiben schließlich ernsthafte Forschung.
Eine kleine Anmerkung zu ihnen, verehrte Studentinnen (fixiert einzelne junge Mütter im Publikum): Lassen sie in Zukunft doch bitte ihre Kinder zu Hause. Die machen hier zuviel Lärm. Wir betreiben schließlich ernsthafte Forschung.
Kaspar (kommt
angerannt): Herr Balthasar, Herr Balthasar, ein neuer Stern, ein neuer Stern,
eine Supernova! Kommen sie schnell in die Sternwarte.
Balthasar
(erschrocken): Meine Damen, meine Herren, ich muss sie jetzt verlassen,
neue Sterne tun sehr schnell verblassen.
Wo Licht scheint, ist bald wieder Nacht,
neue Sterne tun sehr schnell verblassen.
Wo Licht scheint, ist bald wieder Nacht,
und Unglück hat's meist nur gebracht.
(beide
rennen in die Sternwarte, dort steht schon Melchior)
Melchior: Er
steht im Sternbild der Plejaden.
Balthasar (blickt
durch das Fernrohr): Er ist so fern, und doch so nah.
Kaspar: Bei
Marduk, holt die Himmelslisten!
Melchior:
Wenn wir nur mehr über die Plejaden wüssten.
Balthasar:
Ich hab noch ein Buch mit den Göttern aller Völker, da hab ich neulich was
gelesen.
Heilige Ischtar, was ist das bloß gewesen?
Heilige Ischtar, was ist das bloß gewesen?
Kaspar (hat
das Buch gefunden und liest darin): Hier ist's. Ein Gott der Juden, würd' ich
meinen.
Melchior: Das
macht die Sache leicht, die haben doch bloß einen.
Balthasar
(liest inzwischen auch im Buch): Der größte König ist erschienen.
Wir müssen gleich hin, ihm zu dienen.
Nehmt Weihrauch, Myrrhe, Gold mit auf
die Reise
Kaspar: Und
außerdem genügend Speise.
Sprecher: So
zogen sie nach Jerusalem und fragten dort: Wo ist der neugeborene König der
Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen ihn anzubeten.
Da rief der König Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von
ihnen, wann der Stern erschienen wäre und schickte sie nach Bethlehem.
Szene
7 An der Krippe
Wirt (sieht
die Weisen kommen): Frau, mach’ schnell drei Betten frei. Da kommen Leute,
die haben Geld. (zu den Weisen) Kommen sie nur herein, meine Herren.
Hier hat schon König David übernachtet.
Melchior (zu
Balthasar): König David, das war einer von den Großen.
Der hat die Länder hier erobert von Syrien bis nach Gosen.
Längst nicht so mächtig, wie wir Babylonier waren,
doch bildet man sich mächtig viel hier auf ihn ein.
Der hat die Länder hier erobert von Syrien bis nach Gosen.
Längst nicht so mächtig, wie wir Babylonier waren,
doch bildet man sich mächtig viel hier auf ihn ein.
Balthasar
(zum Wirt): Wir suchen einen viel größeren König als es euer David war.
Wirt: Dann
müsst ihr wohl nach Rom, zu Augustus dem Cäsar.
Gast 1: Da
könnt ihr dem auch gleich mal sagen,
er soll demnächst mal Steuern sparen.
Ein Elend ist das, was der macht.
Gast 2 (zu
Gast 1): Der baut Paläste, und die schwangere Frau heute, die musste ihr Kind
in der Hütte gebären, wo nicht nur Ochs'
und Esel stehen.
Ich hab' da auch schon Ratten gesehen.
Ich hab' da auch schon Ratten gesehen.
Kaspar: Wir
sind sicher, er muss hier in Bethlehem geboren sein. Wir haben seinen. Stern
gesehen.
Gast 1: Den
Stern, den sah ich über dieser Hütte.
Doch glaubt mir's keiner.
Die sagen bloß,
ich hätt’ zuviel getrunken, Prost! (hebt dabei Flasche oder Becher)
ich hätt’ zuviel getrunken, Prost! (hebt dabei Flasche oder Becher)
Melchior:
Lasst uns mal schauen, vielleicht ist doch was dran.
(sie gehen weiter)
Balthasar: Da
seht, der Stern ist tief herabgesungen,
und ich hab wirklich nichts getrunken.
und ich hab wirklich nichts getrunken.
(sie gehen zum Stall)
Maria (sieht
die Weisen kommen): Ach kommt nur herein ihr Herren,
ich weiß, ihr wollt das Kind verehren.
Gott ist heute zur Welt gekommen,
und wo er Wohnung hat genommen,
da wird die Hütte zum Palast
ein Strohsack ist königlicher Damast.
Arme, Reiche, Fromme, Heiden, Alte, Junge,
alle Menschen auf der Welt, schaut euch doch an,
was Gott an mir, an uns getan.
ich weiß, ihr wollt das Kind verehren.
Gott ist heute zur Welt gekommen,
und wo er Wohnung hat genommen,
da wird die Hütte zum Palast
ein Strohsack ist königlicher Damast.
Arme, Reiche, Fromme, Heiden, Alte, Junge,
alle Menschen auf der Welt, schaut euch doch an,
was Gott an mir, an uns getan.
Verloren, verwirrt – im Kopf so viele
Geister
Doch hier ist er jetzt - unser Welten Meistern.
(Die
Weisen gehen in den Stall, beten das Kind an und reichen den Hirten die Hände)
Josef: Die
alte Welt ist jetzt zu Ende,
ja, jetzt ist wirklich Zeitenwende,
die Engel haben triumphiert,
ein guter Stern hat euch geführt,
und alle bringt euch Gott zusammen.
Mit Frieden wird die Welt regiert,
Hirten und Könige reichen sich über Kreuz die Hände.
Die Gespenster, hier in dem alten Haus,
die rissen vor dem Kinde aus.
Ochs und Esel sagen: Muh und i a,
und auch die Ratte war schon da,
hat zu dem Sohne gratuliert
und ist froh pfeifend wegspaziert.
Die Welt, die wird zum Himmelreich!
ja, jetzt ist wirklich Zeitenwende,
die Engel haben triumphiert,
ein guter Stern hat euch geführt,
und alle bringt euch Gott zusammen.
Mit Frieden wird die Welt regiert,
Hirten und Könige reichen sich über Kreuz die Hände.
Die Gespenster, hier in dem alten Haus,
die rissen vor dem Kinde aus.
Ochs und Esel sagen: Muh und i a,
und auch die Ratte war schon da,
hat zu dem Sohne gratuliert
und ist froh pfeifend wegspaziert.
Die Welt, die wird zum Himmelreich!
Kaspar: Doch
fürchte ich, noch nicht sogleich.
Einen schlimmen Traum hab ich gehabt:
Herodes hat das Kind gejagt,
Ihr müsst fort, in fernes Land, ins Asyl,
doch im Asyl sind viel zu viel,
so höre ich die Leute sagen.
Das Kind wird spüren wie es ist,
wenn man auf dieser Welt ein Fremder ist.
Ihr Mädchen, die ihr wünscht, dass ihr Maria seid,
bedenkt auch ihre Last, den Schmerz und das Leid.
Einen schlimmen Traum hab ich gehabt:
Herodes hat das Kind gejagt,
Ihr müsst fort, in fernes Land, ins Asyl,
doch im Asyl sind viel zu viel,
so höre ich die Leute sagen.
Das Kind wird spüren wie es ist,
wenn man auf dieser Welt ein Fremder ist.
Ihr Mädchen, die ihr wünscht, dass ihr Maria seid,
bedenkt auch ihre Last, den Schmerz und das Leid.
Melchior:
Doch machten wir, drei königliche Weise,
gewiss nicht umsonst die lange Reise.
Wir ziehen nach Hause, voller Glück,
geschehen ist das erste Stück,
noch braucht die Botschaft Raum und Zeit,
ihr Menschen macht euer Herz bereit.
Das Christkind kommt mit Freud und Wonnen.
Sein Weg, der hat jetzt erst begonnen.
gewiss nicht umsonst die lange Reise.
Wir ziehen nach Hause, voller Glück,
geschehen ist das erste Stück,
noch braucht die Botschaft Raum und Zeit,
ihr Menschen macht euer Herz bereit.
Das Christkind kommt mit Freud und Wonnen.
Sein Weg, der hat jetzt erst begonnen.
Ende
Variante 2
Orgelvorspiel
Begrüßung/Predigt
Liedvorschlag : Tochter Zion EG 13, 1-3
Szene 1: Jo und
Miri
Miri: Hallo,
ich bin Miri und ich liebe Jo, ich habe ihn schon immer geliebt. Auch damals
schon als er noch mit Leonie zusammen war …. Dass sie mit Jo Schluß gemacht
fand ich super – und unbegreiflich. Mensch jemanden wie Jo schickt man doch nicht weg. Er ist liebevoll,
sieht gut aus und hat so eine innere Stärke. Klar, manchmal ist er vergesslich,
aber ich habe das Gefühl: mit ihm könnte ich Pferde stehlen oder …. irgendwann
mal Kinder kriegen. Irgendwann mal, ja –
aber da gibt es ein Problem.
Jo: Ich bin
Jo und ich bin 18 – gerade geworden! Wisst ihr was das bedeutet? Führerschein,
abends weg, alles allein entscheiden, endlich in die Welt der Erwachsenen
aufgenommen sein. Klar: Schule gibt’s auch noch: In einem Jahr habe ich mein
Abitur. Und dann: Die Welt steht mir offen – oder besser noch: uns: also Miri und mir. Mann Miri, die
ist echt klasse. Aber da ist sie ja schon.
Hallo Miri
Miri : Hallo
Jo.
Jo: Kommst du
mit zum Krippenspiel. Du weißt doch, ich mach da seit drei Jahren die Technik.
Gutes Licht und guter Ton für die heilige Familie.
Miri. Weiß
noch nicht.
Jo.
Michelle ist auch da. Die hat vielleicht
Nerven. Betreut die Kinder im Engelschor. Alle im weißen Kleid und Flügel.
Quengelnd, quietschend, herumflattern. Dass die sich das antut. Also ich find das superanstrengend.
Mein kleiner nerviger Bruder reicht mir völlig. Später, wenn ich mit dem
Studium fertig bin vielleicht mal ein Kind mit dir, aber vorher schauen wir uns
erst mal die Welt an. …
Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich heute die Zusage gekriegt hab für mein Auslandsjahr. Ab Juli 2010, 11 Monate Südafrika, (pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft.)
Hab ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich heute die Zusage gekriegt hab für mein Auslandsjahr. Ab Juli 2010, 11 Monate Südafrika, (pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft.)
Miri
schweigt nachdenklich:
Jo: Was ist?
freust du dich nicht mit mir? Ich komme doch wieder. Und außerdem, nächstes
Jahr bist du 18. Dann können wir die
Weihnachtsferien gemeinsam am Kap der guten Hoffnung verbringen - oder hier (hält
den Brief hoch und liest) Lutheran Church Bethlehem. Bethlehem südlich von
Johannesburg. Mein Einsatzort.
Miri: Ich
weiß nicht.
Jo: Was ist mit dir.
Miri. Ach
nichts, erzähl ich dir später.
Jo: Komm rück
schon raus.
Miri: Ach Jo,
weißt du, es ist nur ein klitzekleines Problem, ich bin ……
(Handy
klingelt, Jo geht dran.) Ja, ich komm ja schon. (zu Miri)
Julia Kaiser, Mann die
stresst vielleicht. Haben ein Problem
mit der Sicherung. Ohne Jo kein Licht. Muss los
Miri: Ich bin
….
Jo: komm
einfach nach, ich halt dir einen Platz am Mischpult frei. (Jo geht schnell ab …)
Miri (zum
Publikum): Ich bin … schwanger, 7. Woche,
seit Halloween /Reformation.
Beide ab. Jo läuft zur Empore. Zum Lichtmischpult. Licht an. Es beginnt ein klassisches Krippenspiel:
Szene 2, 3, 4, 5, wie bei Variante 1
Szene 6: Ratgeber gefragt
Licht aus. Szene mit Jo und Miri
Jo: (zu
Miri): Das ist jetzt nicht dein Ernst.
Mir ist total schwindlig.
Mensch Miri.
Alles war klar. Schule beenden, FSJ in Südafrika, Studium, Geld verdienen. Und
jetzt.
Miri: Weiß
noch nicht. Hab mir mal Rat im Internet geholt: www.schwanger-unter-20.de.
(die
folgenden beiden Texte können als Projektion dargestellt werden. Sie werden
langsam von 2 Mitspielerinnen am Laptop verlesen, evtl. von der Internetseite www.schwanger-unter-20.de.)
Mirjam schrieb:
Mit vierzehn Jahren
bin ich schwanger geworden, ungewollt natürlich. Ich war in der sechsten Woche,
als mein Arzt es mir bestätigt hat. Ich musste dann allein entscheiden, was
geschehen sollte. Mein Freund stand nicht hinter mir, wollte das Kind nicht.
Meine Eltern waren zwar zuerst geschockt, aber sie haben mich zu nichts
gedrängt. Sie haben mir auch versprochen, mir zu helfen, wenn ich das Kind
behalten wollte. Aber ich habe mich dann doch für den Abbruch entschieden. Ich
wollte doch auf jeden Fall die Schule zuende machen, und mit einem Kind konnte
ich mir das nicht vorstellen. Ich hatte Angst, dass ich nicht stark genug sein
würde, um das alles unter einen Hut zu bringen.
Manchmal frage ich mich, ob ich es vielleicht doch hätte
schaffen können. Aber es zerreißt einen zu sehr, wenn man sich zu oft
vorstellt, wie das Leben aussehen würde, wenn man sich in bestimmten Momenten
anders entschieden hätte.
Jetzt bin ich bald fertig mit der Schule will ich erst mal
eine Reise machen. Alles in allem bin ich mir sicher, dass es richtig war, das
Kind nicht zu bekommen. Ich wäre wohl nicht da, wo ich heute stehe.
jule schrieb:
Ich bin mit 15 schwanger und mit 16 Mama geworden...
Unterstützung hatte ich nicht wirklich, der leibliche Vater
hat sich abgeseilt, und weiterhin sein Leben genossen, viele Freunde wollten
von mir nichts mehr wissen...
Trotz allem habe ich
meinen Realschulabschluss gemacht, später eine Ausbildung zur Sozialassistentin
und gerade befinde ich mich in einer zur Ergotherapeutin.
Meine Tochter ist jetzt 4 Jahre alt, ich habe einen ganz
tollen Freund, der für sie ihr Papa ist, und ich kann mir gar nicht mehr
vorstellen, wie es war, als ich unsere Kleine noch nicht hatte...
Vieles war nicht
leicht, und ganz ehrlich: manchmal fehlt mir auch die Zeit, die die Anderen
hatten und die mir verloren gegangen ist. Aber ich sage mir immer, ich hole das
alles nach, wenn meine Tochter groß ist und die anderen in meinem Alter mit
Kinderkriegen anfangen...
Ohne meinen Freund hätte ich es wohl nicht geschafft,
deshalb auch noch mal ein danke an dich...ich liebe euch zwei ganz doll.
Stimme von oben: Jo, wir brauchen Licht. Die Szene mit
den Weisen kommt noch.
Liedvorschlag: Es
ist ein Ros 30, 3
Sprecher: da waren weise und kluge Männer, die lebten
im fernen Land und schauten durch Zeiten und Räume
Balthasar:
Durch Zeiten und Räume spüre ich euch- trautes hochheiliges Paar. Und dass ihr
es euch nicht leicht macht mit eurer
Entscheidung, das merke ich. Deshalb gehört euch meine ganze Sympathie.
Als Weiser kenne ich das Leben mit
Kindern. Ich will euch einen Rat geben:
Kinder sind super anstrengend und – das Leben mit Kindern ist
unglaublich schön. Außerdem: es gibt nie den richtigen Zeitpunkt ein Kind zu
kriegen. Kinder stellen das Leben ihrer Eltern immer auf den Kopf. Aber ich finde: Mit Kindern zu leben, das ist als
ob man einen Stern gefunden hat, von dem man vorher gar nicht wusste, dass er
da war. (Stern an)
Kaspar: Ich
wünsche euch die Weisheit, den Stern zu sehen, den Mut, euer Kind zu kriegen.
Fürchtet euch nicht. Es werden Hirten da sein und Engel und große Freude, und
auch wir machen uns auf den Weg, das Kindlein anzusehen.
Melchior: der
neue Stern. Er ist so fern, und doch so nah
Balthasar: So
lasst uns gehen und beten.
Kapar: (betet
Psalm 139) Gott, du hast mich erforscht und kennst mich. Du weißt ob ich
sitze oder liege. Du verstehst meine Gedanken von ferne. Mit all meinen Wegen
bist du vertraut.
Melchior: Du
bist es, der meinen Körper gebildet hat, hast mich gewebt im Leib meiner
Mutter. Ich danke dir, dass ich auf erstaunliche Weise wunderbar geschaffen
bin. Erforsche mich Gott, erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne mein
Grübeln. Leite mich auf dem Weg zum Leben.
Szene 7
wie Variante 1:
Schluss:
Miri: Was
immer auch wird im nächsten Jahr.
Jo: Wir gehen
zusammen - ist doch klar.
Miri: Dann
auf nach Bethlehem.
Zur Aufführung
Das Spiel wurde bisher viermal in der Kirche von
Maintal-Wachenbuchen aufgeführt. Entsprechend den örtlichen Gegebenheiten wurde
dabei der ganze Chorraum der Kirche (5 m x 8 m)
als Spielfläche benutzt. Die Szene in Rom, sowie in Babylon spielt auf
erhöhter Fläche rechts, die Hirten spielen auf erhöhter Fläche links. Die
Sternwarte war auf der Empore eingerichtet. Das Gasthaus wurde in der Mitte der
Spielfläche mit einem Tisch und einem Schild „Gasthaus zur Stadt Bethlehem“
angedeutet. Der Stall befand sich dahinter in
erhöhter Position.
Die Kirche blieb während des Stückes dunkel, nur die Szenen
wurden entsprechen ausgeleuchtet. Die Liedtexte wurden an die Wand projiziert.
Ebenso Titel, Szenenüberschriften und Mitwirkende.
Die im Stück vorkommende Musik der Engel wurde von CD („Go
tell it on the mountain“ in einer Jazzversion) eingespielt. Dazu tanzten die
„kleinen Engel“.
Das Umkleiden der Kinder (oder Jugendlichen) sollte erst
nach der 1. Szene erfolgen. Nur die zwei Engel der Eingangsszene stehen schon
in ihrem Gewand bereit. Bei entsprechender Rollenbesetzung und knapper
Umkleidezeit können aber auch die Mitwirkenden der Szene 2 schon fertig
angekleidet sein. Sie können dann jedoch in Szene 1 nicht mitwirken.
Für Kinder, die aufgrund der
Aufforderung zum Mitspielen in Szene 1 spontan nach vorne kommen,
sollten ein paar „Engelsgewänder“ in Reserve liegen (evtl. großes weißes Hemd).
Sie können an dem Abend noch in den Engelschor mit eingebaut werden. Dazu
sollte ein Engel bereitstehen, der sie an der Hand nimmt.
Anmerkung:
In Variante 2 sind Texte mit verarbeitet aus: Hans-Unrich
Kessler und Burkhardt Nolte: Mehr Himmel auf Erden, Holk – in den Stiefeln
eines Engels. Ein Geschenkbuch zur Konfirmation. Gütersloh 2009.
Predigt zu Beginn
des Stückes
Liebe Festgemeinde,
Frohe, fröhliche und gesegnete Weihnachten, das will ich
euch und ihnen alle wünschen.
Vorher muss ich aber noch was bekennen.
Ich habe manchmal gezweifelt. Können wir überhaupt spielen?
Auch das gab es bei den Proben: Nichts ging zusammen, nichts funktionierte,
kein Text und keine Technik. Bleibt nur
noch der Abbruch? Da war sie, die dunkle Möglichkeit, die im Weihnachtslied
auch anklingt: „Welt ging verloren“. Endet es mit: „Welt bleibt verloren?“
Ich mache euch da überhaupt nichts zum Vorwurf, liebe
jugendliche Mitspieler. Ihr seid Kinder dieser Zeit, ein Spiegelbild von dem,
was in dieser Zeit in unserer Gesellschaft geschieht.
Genau deswegen arbeite ich gerne mit Konfirmanden. Denn da
ist ja wirklich alles Volk vertreten. Das ist zwar manchmal superanstrengend,
mit so einem Haufen, aber eigentlich auch wunderschön, spannend, abwechslungsreich,
mit immer neuen Fällen. Doch soviel gezweifelt wie diesmal habe ich selten. Das
Klima drohte kaputt zu gehen. Bricht
jetzt alles überhitzt auseinander, und wir brauchen zu dem heiligen Spiel gar
nicht erst anzutreten? Eine sehr ernste Konferenz war nötig. Niemand wusste ob
sie Erfolg hat.
Was mich in meinem Zweifel dann überzeugt hat: Da haben
einige von euch angefangen, Verantwortung zu übernehmen für das Ganze, und die
anderen haben dann mitgezogen, ihre Zeit geopfert und wir haben es noch einmal
probiert. Heute bin ich zuversichtlich: am Ende steht große Freude.
„Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk
widerfahren wird“, spricht der Weihnachtsengel. Freude allem Volk: Gläubigen und Zweiflern, Hirten und
Weisen, der Stammtischrunde beim Wirt und dem heiligen Paar Maria und Josef
damals und Miri und Jo heute. Ihnen und
euch allen gilt die Botschaft. „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich
verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird“.
Und dann habe
ich noch vier Tips des Weihnachtsengels
wie es zu dieser großen Freude kommt. Ich will das hier allem Volk weitergeben.
1. Häufig leben wir
unser Leben zu schnell und zu undeutlich. Wir vernuscheln es. Es kommt
dann nichts rüber von der Botschaft, die Gott in jeden von uns
hineingelegt hat. Dann haben wir uns am Ende soviel Mühe gemacht, soviel Text
gelernt, und es bleibt doch nur: Nichts ist hängengeblieben, nichts ist
verstanden worden, nichts ist klar. Hektik, Stress, Verwirrung,
Umhergetriebensein sind das Ergebnis.
Die Weihnachtsbotschaft ist: Lebt langsamer! Achtet
aufeinander! Sprecht klar und deutlich, auch wenn ihr jetzt aufgeregt seit und
euch fürchtet. Ihr habt Zeit. Der Himmel schenkt euch soviel Zeit, alle Zeit
der Erde. Genießt diese Zeit.
2. Jeder von euch
spielt hier eine Rolle. Jede Rolle ist wichtig! Auch die kleine Rolle von dem
Kind, das noch in Windeln ist. Spielt
eure Rollen aus. Keiner spielt für sich alleine. Wer unter euch der Größte sein will, der
Superstar, der sei ein Diener von allen. Er schweige, wenn die anderen dran
sind.
3. Wenn einer fehlt, dann fehlt dem ganzen Stück etwas.
Deshalb macht Gott sich auf die Suche nach dem Fehlenden, so wie wir uns auf
die Suche gemacht haben nach dem fehlenden Hirten. Gerade jene, die sonst draußen
sind, gehören dazu. (Schön, dass heute alle da sind.)
4. Verlasst dich nicht auf die Technik. Sie ist ein gutes
Hilfsmittel, aber wenn sie ausfällt muss es auch so gehen. Verlass dich auf
Gott und seine himmlischen Heerscharen! Verlass dich auf die Kraft der
Gemeinschaft und die Kraft, die in dir steckt! Dazu bitte euch besonders, liebe
Gemeinde, um ruhiges Zuhören, um lauten Gesang, und - wenn sie Wohlgefallen
hatten - nach dem Stück auch um den entsprechenden Applaus – aber alles zu
seiner Zeit.
© Helmut G. Müller
Die Rechte zur Aufführung des Stückes oder Verwendung von Teilen davon werden erworben durch eine Rückmeldung mit Angabe des Spielortes.
5
Rezensionen
01 Okt 2018
Guten Tag, ich bin für die Kinderkirche der Kirchengemeinde Täferrot zuständig und wir würden gerne das Stück:"Macht euer Herz bereit" mit unserer Kinderkirche einüben und beim Familiengottesdienst am Heilig abend einmal aufführen.
Bitte teilen Sie mir mit, ob dies so o.k. ist und welche Kosten dadurch für uns entstehen.
Mit freundlichen Grüßen
B.Stückle
Bitte teilen Sie mir mit, ob dies so o.k. ist und welche Kosten dadurch für uns entstehen.
Mit freundlichen Grüßen
B.Stückle
Christin Fischer-Kunz
23 Nov 2018
Hallo, Herr Müller,
wir mögen Ihr o. g. Krippenspiel sehr und würden es gern am Heiligabend 2018 in unserer Stadtkirche "St. Peter" in Sonneberg mit den Konfirmanden aufführen. Ist das OK?
Hoffentlich...
Ganz liebe Grüße & eine gesegnete Adventszeit -
Christin Fischer-Kunz, Schulpfarrerin im Kirchenkreis Sonneberg.
wir mögen Ihr o. g. Krippenspiel sehr und würden es gern am Heiligabend 2018 in unserer Stadtkirche "St. Peter" in Sonneberg mit den Konfirmanden aufführen. Ist das OK?
Hoffentlich...
Ganz liebe Grüße & eine gesegnete Adventszeit -
Christin Fischer-Kunz, Schulpfarrerin im Kirchenkreis Sonneberg.
Wolfgang Thörner
12 Okt 2022
Hallo Herr Müller,
ich finde das Krippenspiel "Macht euer Herz bereit" spannend und würde es gerne mit Konfis und Jugendlichen am 4. Advent in Königs Wusterhausen aufführen. Gibt es eine aktualisierte Version oder neue Krippenspiele, die 2020 oder 2021 geschrieben wurden und für Jugendliche geeignet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Thörner (Jugendmitarbeiter Kirchenkreis Neukölln, verantwortlich für die Region Königs Wusterhausen)
ich finde das Krippenspiel "Macht euer Herz bereit" spannend und würde es gerne mit Konfis und Jugendlichen am 4. Advent in Königs Wusterhausen aufführen. Gibt es eine aktualisierte Version oder neue Krippenspiele, die 2020 oder 2021 geschrieben wurden und für Jugendliche geeignet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Thörner (Jugendmitarbeiter Kirchenkreis Neukölln, verantwortlich für die Region Königs Wusterhausen)
Sabine Korytko
28 Okt 2023
Guten Tag, ich möchte Teile aus dem Stück (besonders die Hirtenszene) für die Hirtenweihnacht in Erfurt verwenden.
Danke für das Bereitstellen und freundliche Grüße!
Sabine Korytko
Danke für das Bereitstellen und freundliche Grüße!
Sabine Korytko
Alexandra Schmitt
24 Jan 2024
Hallo,
wir 2025 sind wir noch auf der Suche nach dem passenden Krippenspiel. Ich würde dies gern im Team vorstellen.
Region: Fulda
A. Schmitt
wir 2025 sind wir noch auf der Suche nach dem passenden Krippenspiel. Ich würde dies gern im Team vorstellen.
Region: Fulda
A. Schmitt
karin petzold
2015-11-12 14:08:05
Sehr geehrter Herr Müller
vielen Dank dass sie den Krippenspieltext zur Verfügung stellen- wir werden es in Fischingen aufführen, einer kleinen Gemeinde in Südbaden.
Ich wünsche Ihnen eine frohe Adventszeit.
schöne Grüße Karin Petzold
vielen Dank dass sie den Krippenspieltext zur Verfügung stellen- wir werden es in Fischingen aufführen, einer kleinen Gemeinde in Südbaden.
Ich wünsche Ihnen eine frohe Adventszeit.
schöne Grüße Karin Petzold