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Kerbgottesdienst 2015, Matthäus 25, 14 -30/ Lukas 8, 4-8  - Talente und viel Frucht

Herzlich willkommen zu diesem  Buchener Talentwettbewerb.Um Talente geht es heute. Gleich drei Chöre haben wir dazu hier mit talentierten Sängern und Sängerinnen:  Eintracht Mittelbuchen, Gesangverein Vorwärts, die Kirchenmäuse und dann noch das Blasorchester mit vielen Nachwuchstalenten. Und dazu sie alle, mit manchem noch unentdeckten Talent. Aber sie können sich ja mal auf ihr Talent testen lassen. Singen sie am Donnerstag beim Vorwärts vor, oder am Montag bei den Kirchenmäusen, oder am Dienstag bei der Eintracht  Mittelbuchen – aber da nur wenn sie männlich sind.
 Genau das ist nämlich Gottesdienst: Gott dient uns, in dem er uns Begabungen schenkt. Die können sie die Woche über weiter entwickelt bei den entsprechenden Proben der Chöre und beim Orchester am Freitag dazu. Heute also sind wir hier, damit  jeder mit seinen Gaben dem anderen dient, sodass es einen guten gemeinsamen Klang gibt. Gelegentlich haben wir neben Sängern, Musikern und einem Redner in der Kirche noch Leute, die die Becher füllen fürs Mahl des Herrn oder bei der Austeilung helfen. Heute morgen haben wir statt Abendmahl Frühschoppen mit Essen und Trinken, aber auch an dieser Stelle ein Lob für all jene, die einen ganz praktischen Dienst übernommen haben für christliche Mahlfeier.
Das ist Kirche, dem ist sie geweiht: Dass hier wirklich jeder mitmachen kann, mit seinen Gaben. Sollten sie jetzt sagen, ich kann nicht singen, ich kann nicht beten, ich spiele auch kein Blasinstrument, und der Dienst an der Theke zum Frühschoppen, das ist auch nicht meine Sache, dann erinnere ich sie auch gerne daran, dass ein Talent ursprüngliche eine Währungseinheit ist, sowas wie heute der Euro. Den können sie also auch als ihr Talent in den Klingelbeutel werfen.  Diese Talente dienen dann für die Innenrenovierung der Kirche, und wir sammeln sie nach der Predigt ein. Wir stellen uns auf die Veränderungen in unserer Gesellschaft ein und machen die Kirche fit für die Zukunft. Das können Sie heute bei der Kollekte  auch schon ganz praktisch ausprobieren.
Sie können uns die nämlich ab soforrt auch online geben, mit  ihrem Handy. Gehen sie einfach auf unsere homepage und dort rechts auf den Button „Spenden“, dann geben sie noch den Betrag ein, und mit den entsprechenden Vorraussetzung für elektonic cash drücken sie dann nur noch auf Ok. Wenn dann später der Klingelbeutel kommt, dann zeigen sie einfach ihr Handy, damit niemand denkt sie wären knausrig und ne Quittung fürs Finanzamt haben sie auch gleich.
Wenn sie zukünftig also jemand während des Gottesdienstes mit dem Handy spielen sehen, dann ist das vielleicht gar nicht schlechtes Benehmen. Da gibt nur jemand gerade etwas in die Kollekte.
Doch jetzt bitten wir erstmal um ihr musikalisches Talent.
 
Lied: 316, 1, 4+5
 Psalm:
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gelobet der Name des Herrn!
Lobet, ihr Diener und Dienerinnen des Herrn,
       lobet den Namen des Herrn!
Gelobt sei der Name des Herrn
       von nun an bis in Ewigkeit!
       seine Herrlichkeit reicht, soweit der Himmel ist.
Wer ist wie der Herr, unser Gott,
       im Himmel und auf Erden?
der den Geringen aufrichtet aus dem Staube
       und erhöht den Armen aus dem Schmutz,
daß er ihn setze neben die Fürsten,
       neben die Fürsten seines Volkes.
Der die Unfruchtbare im Hause zu Ehren bringt,
       daß sie eine fröhliche Kindermutter wird.
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gelobet der Name des Herrn!
                                   Ps 113,3; 1-2.4-9
Chor1:
 
Laßt uns um Erbarmen bitten den Herrn,
dessen Barmherzigkeit kein Ende hat,
dessen Güte alle Morgen neu ist,
der den Flüchtling hört und vom Tode errettet.
Der uns Leben in guter Gemeinschaft schenkt.
 
Chor2
 
Gott, in diesem Gottesdienst hast du uns versammelt.
Wir vertrauen darauf, dass du uns alle
zu einer Gemeinschaft zusammenschließt,
und bitten dich: sende deinen Geist zu uns.  Dass wir hören und verstehen. Dass wir in guter Gemeinschaft füreinander da sind, so wie du für uns da bist. Lass uns hören, wenn Du an unsere Tür klopftst und um Aufnahme bittest.
 
Chor: Somebody’s knocking at your door
 
Evangelium zur Kerb: Matthäus 25, 14- 30, Das Gleichniss von den Talenten:
Mit dem Himmel ist es wie mit einem Menschen der ins Ausland ging. Er rief seine Arbeiter und Angestellten zu sich, und übergab ihnen sein Eigentum. Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann ging er. Als er fort war, machte sich der mit fünf Talenten sogleich ans Werk, arbeitete mit seinem Geld und machte Gewinn: Fünf gewann er dazu. Genauso gewann der mit zwei Talenten noch zwei dazu. Der aber, der ein Talent hatte, grub ein Loch in die Erde und versteckte darin das Goldstück, das er empfangen hatte.
Als der Eigentümer nun nach langer Zeit heimkehrte und mit seinen Angestellten abrechnen wollte, trat als erster der vor, der fünf Talente bekommen hatte und legte weitere fünf dazu: »Herr«, sagte er, »fünf Goldstücke hast du mir anvertraut, schau, fünf Goldstücke habe ich noch dazuverdient.«
Da sagte der Herr: Ich sehe, du bist ein guter und zuverlässiger Mitarbeiter. Weil du treu im Kleinen warst, will ich dir Großes anvertrauen. Komm mit mir, das Fest wartet auf uns.
Dann kam der mit zwei Talenten und sagte: »Herr, zwei Goldstücke hast du mir anvertraut, zwei habe ich noch dazuverdient.
Da sagte der Herr: »Ich sehe, du bist ein guter und zuverlässiger Mitarbeiter. Weil du treu im Kleinen warsts, will ich dir Großes anvertrauen. Komm mit mir, das Fest wartet auf uns.
Schließlich kam der, der ein Talent empfangen hatte und sagte: »Herr ich wußte, daß du hart und unbarmherzig bist: Ernten willst du, wo du nicht sätest, und scheffeln wo du keine Saat ausgestreut hast!  Ich hatte große Angst vor dir: Deshalb vergrub ich das Talent in der Erde. Hier hast du es zurück.
»Du Nichtsnutz! Faulpelz!«, rief da der Herr, »Du wustest«, sagst du, »daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe und scheffle, wo ich keine Saat ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld auf die Bank bringen müssen, damit es Zinsen erwirtschaftet und ich es bei meiner Rückkehr wiederbekäme: und zwar mit Gewinn! Auf! Nehmt ihm das Geld ab! Gebt es dem, der die zehn Goldstücke hat!
Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird im Überfluß haben.
Wer aber nichts hat,
dem wird auch das Nichts noch genommen.
Und nun werft ihn hinaus, unnütz und überflüssig wie er ist! Ins Elend mit ihm, wo Heulen und Zähneklappern ist.
 
Chor : Was sie jetzt hören, ist nicht Heulen und Zähneklappern, sonder der Chor singt uns: Good news …

Der Predigttext heute ist Matth. 25, 14 – 30, das Gleichnis von denTalenten. Sollte jetzt jemand feststellen, "aber da hat er doch letzte Woche schon drüber gepredigt", dann ist das richtig und er gehört zu den 9 Leuten die letzten Sonntag in Mittelbuchen zum Gottesdienst da  waren. Das heißt eigentlich waren wir 12, aber einer von den 12 war der Pfarrer, ein anderer der Küster, dazu noch der Organist, zwei Unterschriften sammelnde Konfirmanden und sieben die ganz freiwillig da waren - vermute ich jedenfalls. Damit sich das Predigtschreiben dennoch gelohnt hat, gibt’s die Predigt über die Talente heute gleich noch mal. 
Ganz anders war es am letzten Wochenende übrigens in Wachenbuchen. Hier war schon am Samstag die Kirche gut mit jungen Leuten gefüllt. Eine Sängerin mit einer wunderbaren Stimme hatte sich eingefunden und auch anschließend blieben die einen noch längere Zeit auf dem Kirchenhof, umarmten sich, grüßten sich und machten Fotos und in der Kirche probten schon wieder einige Sängerinnen für das nächste Konzert. Am Sonntag waren wir fast 100 Besucher, dabei viele Kinder und junge Leute aus aller Welt. Beim Fürbittengebet wollten soviele mitmachen, da reichte der Platz kaum. Auch hier hatte sich wieder eine Sängerin eingefunden und der Gemeindegesang war auch einigermaßen passabel, weil ein paar vom Chor mittendrinn saßen und auch anderen Mut zum Singen gaben. Selbstverständlich war man auch diesmal noch eine halbe Stunde nach dem Gottesdient zusammen bis alle ganz herzlich begrüßt waren. Peter Beilstein führte noch durch seine wunderbare Ausstellung, und der Chor probte anschließend  auch wieder. Zu dem Predigttext von den Talenten bin ich gar nicht gekommen, weil soviel anderes war.
Natürlich haben wir auch an den viel zu früh verstorbenen Erich Fischer gedacht. Und Der hätte jetzt wohl in seiner unnachahmlichen Art gesagt: "Ja  das eine ist halt Wachenbuchen und das andere ist Mittelbuchen." Doch das stimmt nicht! 
Schön, dass sie heute alle da sind, hier auf der Kerb und dass hier auch so viele mitmachen, aber nächsten Sonntag haben wir in Wachenbuchen gar keinen Gottesdienst, weil vorraussichtlich noch nicht mal die sieben zusammenkämen, die es in Mittelbuchen immerhin noch gibt. Auch für den Rest der Sommerferien sieht es nicht besser aus. Wir wären schon froh, wir hätten jemand, der am Sonntagmorgen die Kirche aufschließt und am Abend wieder zu macht, damit man sich einfach mal für ne stille Minute da reinsetzen kann. Und so geht es ja nicht nur hier, sondern in vielen Gemeinden rundum. 
In der Zeitung ist dann zu lesen: Immer weniger Gottesdienstbesucher. Der Kirche laufen die Schäfchen davon.
Doch bevor irgendjemand hier angesichts dieser Situation jetzt depressiv wird, oder ein anderer gar schuldbeladen und mit schlechtem Gewissen sagt: Ich müsste ja eigentlich auch viel häufiger sonntags mal gehen, oder jemand den Kirchenvorstand verantwortlich macht, der auch fast nie kommt - bevor wir das tun, fragen wir doch lieber mal zuerst, was denn Jesus wohl dazu sagt. Der erzählt nämlich für so eine Situation ein Gleichniss:
Lukas 8: Hört zu!, sag er, Seht doch mal genau hin: es ging ein Sämann aus zu säen.
4 Und es begab sich, indem er säte, dass einiges auf den Weg fiel; da kamen die Vögel und fraßen's auf.
5 Einiges fiel auf felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und ging alsbald auf, weil es keine tiefe Erde hatte.
6 Als nun die Sonne aufging, verwelkte es, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
7 Und einiges fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen empor und erstickten's, und es brachte keine Frucht.
8 Und einiges fiel au:f gutes Land, ging auf und wuchs und brachte Frucht, und einiges trug dreißigfach und einiges sechzigfach und einiges hundertfach.
9 Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
 
Ja, und wenn sie jetzt Ohren haben zu hören, dann hören sie doch heute mal, dreißig und sechzig und hunddertfach – das Lob Gottes von drei Chören, dazu das Blasorchester und auch sie alle, die sie hier mitsingen – und freuen sich einfach darüber, dass wir hier in großer Gemeinschaft zusammen sind.  
Darauf will Jesus nämlich hinaus, dass wir den Blick auf diese wunderbare aufgehende Saat lenken, auf die große Ernte, die reiche Frucht; dass wir uns daran freuen und dem Himmel danken; dass wir hier Kerb feiern können, mit sovielen Menschen, und auch sovielen, die alle ihre Talente hier mit einbringen. Da ist soviel, was wächst, manchmal ganz unverhofft wächst. Es wird nicht verschwiegen, dass manches auch nicht aufgeht. Es  wird nicht verschwiegen, dass manches auch am vertrocknen ist und zu Ende geht. Das ist für den, der darauf blickt allemal traurig, und es braucht bisweilen Trauerbegleitung, vor allem aber braucht es jemand, der in all dem zu Ende gehenden Augen und Ohren wieder öffnet für das, was neu wächst, aufgeht und so reiche Frucht bringt: die ganze Fülle Gottes.
Also - so ist das heute, so war das am letzten Wochenende in  Wachenbuchen: Samstag eine Hochzeit, mit so vielen jungen Leuten, am Sonntag vier Taufen und alle Generationen waren vertreten. Was für ein Reichtum. Ein entsprechender  Blick in unseren Gemeindeteil Mittelbuchen steigert das noch mal, und da könnt ihr liebe Mittelbücher ganz stolz drauf sein: Es wird da wieder kirchlich geheiratet, und soviele Taufen wie in diesem Jahr gab es schon lange nicht mehr. 30fache Frucht, das Himmelreich, einfach nur zum freuen. 
Doch auch das ist noch mal steigerbar auf 60 und 100fach etwa durch eine Reform unserer Taufpraxis. Am Ende des Matthäusevangliums heißt es nicht: und die elf Pfarrer gingen auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte und er gab ihnen den Auftrag zu taufen. Es heißt: die elf Jünger, seine Schüler gingen dahin. Seine Schüler aber - das ist jeder Christ.  Seitdem galt das Prinzip: Jeder der getauft ist darf auch selber taufen. Es hat geschichtliche Gründe, dass man die Taufe später an das Pfarramt gebunden hat und nur in Notfällen auch einfache Christen taufen sollten. Doch heute haben sich die Bedingungen geändert.
Ich glaube, es ist gar nicht der Unglaube der Menschen, es ist der Herr, der uns die gegenwärtige Not der Kirche hier bei uns geschickt hat mit der klaren Botschaft: Wenn Not ist, dann hat jetzt wieder jeder Christ den Auftrag zur Taufe. Jetzt ist jeder gefordert Patenschaften zu übernehmen, auch ohne Patenschein, einfach Beistand zu sein für die Menschen, die hier in unserem Land Zuflucht suchen und ein sicheres Zuhause, und erst recht für jene, die schon lange hier wohnen, aber immer noch fremd geblieben sind. Die Taufe könnte da ein kleines Ritual sein und ein großes Symbol: Du gehörts hier dazu. Wir wollen, dass du hier bist.
Du musst nicht deiner Herkunftsreligion oder Kultur abschwören. Du kannst behalten, was dir daran gut und wichtig war, aber du darfs auch wissen: Du gehörst mit all dem auch hier dazu.  Du bist – mit einem Wort des Apostel Paulus - nicht mehr bloss Gast und Fremdling, sondern Mitürger und Gottes Hausgenosse.
Die Taufe - als Ritual so klein, das es jeder durchführen kann, als Symbol so groß, dass es die Welt in Frieden zusammenbringt.
Das hat Konsequenzen für unserer kirchliche Praxis. Im Konfirmandenunterricht wird jetzt nicht mehr nur alles mögliche über die Taufe gelernt, jetzt üben wir ein wie man tauft. Wir lernen auch nicht alles mögliche über das Abendmahl. Wir feiern es – und wenn das Abendmahl am Morgen ist darf es zur Not auch schon mal Frühshoppen heißen. Hauptsache der Geist des Herrn ist da.
Auf der Konfifreizeit sah das mit der Taufe noch ein bischen aus wie bei der  Ice Bucket Challeng - dem Übergießen mit einem Eiskübel. Doch wir üben ja auch noch dran. Im Übrigen ist das System der Ice Bucket callenge, dem Eiskübel, gar nicht so schlecht. Sie kennen das vielleicht noch aus dem vergangenen Jahr: Da musste sich jemand einen Eiskübel mit Wasser über den Kopf schütten, und das ganze per Videoclip dokumentieren. Erst damit galt das und war anerkannnt. Durch soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook wurde die Aktion weiter verbreitet. Machen wir für die Zukunft doch mal eine Baptist chalenge daraus, eine Taufherausforderung.  Machen sie eine Videoaufnahme, wenn sie jemand taufen und schicken sie das per facebook oder youtube ans Pfarramt, wir fügen das dann dem elektronischen Kirchenbuch zu und schon gilt die Sache. Denn darum ging es bei der Bindung der Taufe an des Pfarramt: das das ordentlich gemacht wird und dokumentiert ist und du dir deines Heils auch sicher sekin kannst: Ich gehöre hier wirklich dazu, zu denen die ihr Heil hier  gefunden haben. Das ist die Kirche der Zukunft: Sie können zukünftig nicht nur online spenden, sondern auch online die Taufe weiterverbreiten.
 
Im Grunde ist die Sache so wie wenn du Wachenbücher werden willst. Da musst du nur heute oder am Kerbmontag im Festzelt sein. Dann gehörst du hier dazu, selbst wenn du in Hochstadt wohnen solltest. Das wird dann einfach großzügig vergeben. Und wenn du später Zweifel haben solltest, dann gehst du auf die Bildsseite von Hans-Jürgen Stumpf, schaust dir die Fotos von der Kerb an und entdeckst: Da ist ja mein Gesicht dabei. Vielleicht hatte ich ein bischen viel getrunken aber ich war wirklich da. Ich gehöre dazu.
 
Bleibt noch die Frage: Was mache ich dann wenn ich dazu gehöre, zur Christenheit in Wachenbuchen und anderswo? Wie wirkt sich das aus? Dazu jetzt doch nicht die Predigt vom letzten Sonntag. Es soll schließlich auch noch genug Zeit zu Frühschoppen und Festmahl bleiben. Nur ein paar einfache Worte….
Die Antwort Jesu ist ganz einfach: Setz dein Talent ein! In der biblischen Geschichte ist damit noch das Geld gemeint. Ein Talent, das war damals ziemlich viel Geld. Aufgrund der Wirkungsgeschcihte des Gleichisses verstehen wir heute unter einem Talent die Begabung, die der Himmel in dich gelegt hat.  Vergrab deine Begabung nicht im Loch, sondern mach Musik damit, wie all diese talentierten Leute hier beim Blasorchester! Setz dein Talent ein heute abend etwa bei der Suche nach dem Dorfchampion, setz deine Begabung ein das Jahr über in deinem Beruf, in deiner Familie, in den Vereinen!
Der eine kann Häuser löschen, der andere den Durst, der eine trifft den Nagel auf den Kopf, der andere den Balls ins Tor, aber jeder kann was und kann das weiter entwickeln. Heulen und Zähneklappern über versäumtes Leben muss ja nicht sein.
Und wenn einer sich nun wirklich so gar nichts zutraut, wenn einer allzu mutlos ist, dann kann er doch wenigstens mit dafür sorgen, dass die, die sich was trauen, hier ihre Talente entfalten können. Da klopfen viele ja derzeit bei uns an, die haben ihr Leben riskiert, um sich hier bei uns ein neues aufzubauen. Wer soviel riskiert, will sich nicht faul in die Ecke legen. Da sind viele Talente, die wir hier auch dringend brauchen. Es sähe heute schon übel aus um die Pflege unserer Alten, wenn da nicht in vielen Häuser Menschen aus anderen Ländern ganz aufopferungsvoll da wären.
Es ist ein übles Gerücht, dass es nächstes Jahr keine Kerb geben wird, weil hier auf dem Festplatz Container für Asylanten aufgestellt werden sollen. Treten sie solchen üblen Gerüchten, die Stimmung gegen andere machen, entgegen.
Richtig ist vielmehr, dass wir im nächsten Jahr ein paar zusätzliche Plätze auf der Kerb brauchen werden, damit auch die Menschen aus den Notunterkünften hier mitfeiern können, jedenfalls wenn Sie ihr Talent einsetzen,wenn Sie hingehen und sie einladen zum mitmachen. In Stuttgart auf dem Kirchentag habe ich sogar einen wunderbaren Männerchor nur aus Flüchtlingen gehört. Wenn sie wollen, dürfen sie die auch alle taufen.  Wenn ihnen das aber jetzt noch eine Nummer zu hoch ist, dann übernehmen sie doch schon mal Patenschaften.  Und schicken Sie mir dann mal ein Video davon, zur Dokumentation und zur Animation für andere.  
Und wenn der Herr einst wiederkommt wie in dem Gleichniss, wenn du da vor Gottes Thron stehst und er dich fragt: Was hast du gemacht aus deinem Leben? Dann kannst du stolz auf glückliche Gesichter verweisen, dann vielleicht noch Trompete und Tuba hervorholen: „Herr, das Talent Trompete zu spielen hast du mir in die Wiege gelegt und höre, jetzt spiele ich auch noch die Tuba dazu. Einige Schüler habe ich auch noch dazu gewonnen.  Und schon hast du den Aufttrag, das große himmlische Orchester zu dirigieren.  Aber auch hier auf Erden schon kannst du singen:"Gott gab uns Atem damit wir leben". Oder auch in der Orchestervariante: Gott gab uns Atem, damit wir blasen.  

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